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Writer's pictureAnnemarie Noller

Warum weinen Babys?

Verständnis und empathisches Zuhören als Unterstützung


Babys weinen aus uns bekannten und unbekannten Gründen. Bekannt ist uns, dass Stillen und Flasche trinken, Schlafen, Körperkontakt, Wärme sowie das Hören der Stimme von Mama und Papa Grundbedürfnisse in den ersten Lebensmonaten sind. Wenn diese Grundbedürfnisse voll erfüllt sind, kann Ruhe und Entspannung da sein.



In meiner Praxis erlebe ich häufig, dass es trotz Erfüllung der Grundbedürfnisse nicht immer Ruhe und Entspannung eintritt. Das Baby weint weiterhin, ist unruhig - vielleicht sind es Koliken, Übermüdung oder es tut etwas weh am Nacken oder Rücken. Es können auch Spannungsgefühle am Kopf sein bzw. an den Schädelnähten, welche während der Geburt einem starken Druck ausgesetzt sind. Mit solchen Anliegen kommen Eltern häufig zu mir in die Praxis zu einer osteopathischen Behandlung. Nach einem Anamnesegespräch und der Untersuchung des Kindes können Störungen im Verdauungssystem oder Blockaden am Zwerchfell oder Rücken gelöst werden.


Die Schädelnähte am Kopf lassen sich durch sanfte Griffe entspannen und lösen. Mit Hilfe der Cranio Sacralen Osteopathie kann auch das vegetative Nervensystem (Sympatikus und Parasymatikus) in ein Gleichgewicht gebracht werden. Die Selbstregulierung des Babys wird unterstützt.

Die Behandlung kann ruhig und unspektakulär verlaufen, das Baby nimmt die Berührungen gut auf, Störungen und Blockaden lösen sich in der Stille. Andererseits kann es auch zu einem starken Weinen kommen, welches anzeigt, dass der Lösungsprozess anstrengend ist und Veränderung beim Baby hervorruft. Es zeigt, dass die Innere Spannung noch im Körper ist, welche nach langen, heftigen, schnellen oder komplizierten Geburten hoch sein kann.


Mögliche Gründe für das Weinen Ihres Babys


Emotionale Spannung ist auch so eine Art Blockierung, welche sich durch Weinen löst. Wie lange und häufig das Baby das Weinen braucht um diesen inneren Lösungsprozess zu vollziehen, können wir nicht wissen. Wir können begleiten, in dem wir Erwachsenen dem Kind zuhören und zulassen, dass es weint. Wenn wir hinhören ist die Möglichkeit mehr gegeben zu verstehen, "was los ist", was sich lösen mag Hilfreich ist es in diesem Moment mit dem Baby zu sprechen. So wie zum Beispiel: "Ja, ich höre dich und bin da.".


Mit der Zeit können wir Unterschiede hören und sicherer unterstützen. Tröstende Worte sind die Erlaubnis, dass das Kind weinen darf, auch wenn doch alle Grundbedürfnisse erfüllt sind. Meine Erfahrung ist, wenn wir mit dem Baby ganz empathisch sind, mit ihm ruhig sprechen, auch wenn es weint, fühlt es sich angenommen und kann vertrauen fassen. Der Schnuller ist für ein inneres Lösen nicht unbedingt eine Alternative, das Weinen wird damit nur unterbrochen. Wenn das Baby so stark weint dass es kaum noch Luft holt wenn es so untröstlich ist gibt es natürlich Grenzen.

Das kann so eine Art Wiederholungsschleife sein, welche nicht mehr unterstützt werden kann oder in dem Moment keine entlastende Lösung möglich ist. Dann ist es vielleicht am nächsten Tag möglich, wenn eine andere Tagesform vorhanden ist.


Zuhören braucht Übung und das Bejahen von Weinen. Meiner Erfahrung nach eine sehr lohnenswerte und hilfreiche Geste ihrem Baby gegenüber und eine gute Form Vertrauen und Bindung zu fördern.

Osteopathie löst körperlich und seelisch und hilft Stärke und Vertrauen zu entwickeln. Das innere Lauschen und bejahende Zuhören gehören mit dazu.


Das gilt natürlich auch für Kleinkinder und große Kinder.


Naturheilpraxis - Annemarie Noller


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